Einheitsbrei vs. Identität
- von GrafikGedöns
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- 14 Nov., 2017
Logokonfigurator vs. Grafik Designer
Das Logo ist der wichtigste Bestandteil einer Unternehmensdarstellung. Leider wird seine Rolle viel zu oft unterschätzt. Es soll schnell gehen und günstig sein. Es gibt sogar Logo-Konfiguratoren, die einem Unternehmen automatisiert eine Standardgrafik aus dem Bestand zuordnen können. Einfach Name und Branche eingeben, einmal umrühren und fertig ist das neue Logo. *Wohoo*
Betrachten wir dieses neue Logo kurz aus Endkundensicht:
Wie unterscheidet sich nun der Maler aus Dorf A vom Maler aus Dorf B – abgesehen vom Namen? Wie unterscheidet man den traditionellen Maler, der das Weiß an den Wänden schnell mal auffrischt, von dem innovativen Maler, der ein komplett neues Farbkonzept in die Wohnung zaubert – wenn beide Logos gleich aussehen: Name + Pinsel + Farbtopf = Logo?
Das Logo ist das Erste, was ein Kunde sieht. Der Name ist das Zweite, was der Kunde liest. Der Unterschied zu Mitbewerbern entsteht also erst einmal visuell. An dieser Stelle kann man sich gleich von seiner Konkurrenz abheben.
Die Entwicklung eines unverwechselbaren Logos funktioniert nicht von jetzt auf gleich. Die Auseinandersetzung mit der Thematik, die Suche nach Inspiration, der Vergleich eines Unternehmens mit der Konkurrenz – diese Vorarbeit gehört dazu, um das Unternehmen zu verstehen, zu visualisieren und um letztendlich das richtige Logo gestalten zu können.
Verglichen mit dem Malerbeispiel:
Maler A macht einfach – man hätte sich das Ergebnis schöner vorgestellt, fühlt sich vielleicht sogar unverstanden und muss dann doch nochmal nacharbeiten. Maler B hat zusammen mit dem Kunden ein Konzept erarbeitet, so dass die Wände schlussendlich genauso aussehen, wie man sie sich vorgestellt hat. Vielleicht sogar noch besser.
Dann bleibt am Ende nur noch die Frage: Sollte mir diese Zufriedenheit nicht auch eine Investition wert sein? Oder nehme ich lieber den Einheitsbrei?
MfGGG,
Vero
